Markus Heitz

Zwerge-Double-Wahnsinn!

Bevor ich etwas zum Zwerge-Double-Knaller (hell, yeah!) schreibe, erst eine kleine Anekdote.
Eine persönliche, in der es hauptsächlich nicht um mich geht. Nur fürs Intro.
Wen es nicht interessiert, einfach runterscrollen, bis HOORAY & HUSSA erscheint. 😀

…vor zwei, drei Monaten stand ich in einem riesigen Einkaufsmarkt vor der überbordenden, meterlangen Brottheke und überlegte, was ich wohl nehmen soll.

Eine ältere Dame von links: „Sie sind doch der Herr Heitz?“
Ich: „Äh, ja.“
Sie: „Entschuldigen Sie, aber ich wollte nur sagen, dass Ihre Mutter bestimmt stolz auf Sie gewesen wäre, was Sie so erreicht haben. Und was für eine tolle Frau das war! Immer freundlich, fröhlich und voller Energie.“ Dann redete sie sehr lange über sie.
Ich: <etwas verwundert-verwirrt vorm Brotregal> „Danke.“ Dann: „Danke, dass Sie an sie denken. Das finde ich beeindruckend. Und sehr schön.“
Dazu muss man wissen: Meine Mutter starb in den frühen 90ern. Mit Anfang 50.  Und hat nie mitbekommen, was ich heute so mache. Wie verdammt gut es lief/läuft und wie viel Glück ich diesbezüglich oft hatte. Es erinnern sich immer noch Menschen an meine Mutter. Es kommt vor, dass ich gelegentlich beim Einkaufen, unterwegs etc. auf sie angesprochen werde.
Wie gesagt, sie starb vor bald dreißig Jahren. Im Dezember nähert sich ihr Todestag.
Es war nie ihr Lebensziel, unbedingt bei Leuten positiv in Erinnerung bleiben zu wollen – und sie hat es doch unwillentlich geschafft, durch ihre Art und ihr Wesen, nicht durch Ämter, Ruhm oder Öffentlichkeit. Das geht so weit, dass Menschen sich für sie in memoriam freuen, wenn ich einen Erfolg habe. Feiner kann man, glaube ich, kaum leben: die Welt um sich herum ein bisschen besser und fröhlicher zu gestalten, ohne viel Gewese darum zu machen. Oder sich zumindest Mühe zu geben.
Da stand ich nun, vor dem Brotregal in dem riesigen Supermarkt und umgeben von Einkaufslärm, durch die Worte der netten älteren Dame emotional Jahrzehnte zurückkatapultiert – und war in der Tat bewegt und gerührt. (Und jetzt keine Teigwitze an dieser Stelle!)
Nichts gegen Erfolg oder SO einen Erfolg, wie ihn die Zwerge gerade einfahren. Er ist eine erfreuliche Bestätigung, dass ich einer gewissen Menge von Leuten mit meinen Geschichten eine gute Zeit bereite. Ich weiß den Support sehr, sehr zu schätzen, denn er macht auch möglich, was ich seit vielen Jahren zum Lebensunterhalt tun darf.
Und ich denke in einem solchen Moment an die leicht surreal-schöne Begegnung vorm Brotregal, die mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist: Wie toll es ist, wenn ein Mensch durch seine freundliche Art in der Erinnerung anderer fortlebt. Über Jahrzehnte nach dessen Tod. Das wusste ich vorher natürlich auch schon, aber es wurde nochmals ins Bewusstsein gerufen. Weil es persönlicher, unmittelbarer war.
Diese besonderen, positiven Menschen haben bestimmt viele von uns – und sie sind nicht vergessen. Das ist das Wunderbare.
Well, well… So, und nun genug novembert, memento mori, Gruftikram und „to the lost“ und so. 🙂
Deswegen:
HOORAY & HUSSA!
„Die Rückkehr der Zwerge“ 1 und 2 sind auf der Liste – gleichzeitig, bei Vraccas!
Das ist ziemlich irre… irre abgefahren und einzigartig für mich. Auch wenn ich weiß, dass die Zwerge-Romane die Werke mit der größten Fanbase sind, DAMIT habe ich niemals gerechnet.
VIELEN vielen DANK an euch da draußen, die Fans, die neuen und die alten, die das Doppel möglich machten! Danke für die Unterstützung, für Lob und konstruktive Kritik und die guten Rezis.
Wohlan, mit diesem Schwung und Rückenwind auf zu neuen Büchern, die verfasst werden wollen.
Und ja, ich schreibe: Am ersten Teil des siebten Zwerge-Bands, der im Herbst 2022 erscheinen wird. Keine jahrelange Wartezeit, versprochen. Durchhalten, Nachschub ist auf dem Weg!
… aber ich glaube, ich trinke am Abend erstmal ein Bier auf die „Kleinen“ und die besonderen Menschen. So viel Zeit muss sein. 🙂
Hell, hell, hooray & banzai, banzai, banzai!